Derbysieg nach Aufreger

Am 3. Spieltag der noch jungen Saison 2019/20 hatten die Bunesen eine besonders kurze Anreise. Es ging zum Neustädter Landesklasse-Kontrahenten vom FSV 67 Halle. Die 67, die mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison gingen, konnten aus den ersten zwei Spielen nur einen Zähler einfahren. Etwas Zählbares aus dem Derby mitzunehmen, wäre da schon immens wichtig gewesen, um einen miesen Start abzuwenden. Die Bunesen starteten ihrerseits perfekt in die Saison. Mit sechs Punkten, ohne Gegentreffer und sieben erzielten Toren aus den beiden Auftaktspielen konnte man von einem gelungenen Start sprechen. Und so überlegte man im Lager des FSV, wie man die SGB in ihren Möglichkeiten limitieren kann. So wurde die Partie kurzerhand auf Rasen, anstatt auf Kunstrasen, ausgetragen, welcher eher einer Steppenlandschaft mit einzelnen Sandhaufen glich. Neben Temperaturen von über 30°C kam erschwerend hinzu, dass sich der Anstoß über eine halbe Stunde verzögerte, da man auf den Linienrichter, welcher zuvor eine andere Partie leitete, warten musste. All das störte den Ablauf und die Konzentration auf das Wesentliche natürlich enorm. Und auch der Kader der SGB dünnte vor der Partie noch ein wenig aus. Neben den ohnehin langzeitverletzten Felix Sieb und Pfeiffer, musste man außerdem auf Müller, Raslan und den kurzfristig verletzten Lührs verzichten. So nahmen Wagner und der ebenfalls angeschlagene Kapitän Franke auf der Bank Platz.

Die Wut und den Frust wussten die Gäste von Buna Halle jedoch mit Anpfiff der Partie in die richtige emotionale Bahn zu lenken. Fokussiert, motiviert und konzentriert kam man blendend ins Spiel und hatte gleich nach 3 Minuten die erste dicke Chance auf dem Fuß. Nachdem ein Klärungsversuch von Schlussmann Warken landete in Gros‘ Füßen. Dieser hatte das Auge für Walther, der allein vor Warken das Leder allerdings nicht am Schlussmann vorbei ins Tor setzen konnte. Die anschließende Ecke von Gerber segelte durch den Fünfer an Freund und Feind vorbei. Weiter ging es in Minute sechs: Gerber bediente Florian Sieb. Dieser suchte und fand den Weg bis zur Grundlinie, von wo aus er das Spielgerät zurück auf den Elfmeterpunkt spielte. Dort war es dann wieder Gerber, der zunächst Barth aussteigen ließ. Sein Abschluss wurde dann aber noch von J. Winning entscheidend abgebremst, sodass das Leder nur an den Torpfosten trudelte. Auch danach ließ Buna nicht locker, drängte auf das 1:0 und hatte den FSV im Würgegriff. Über die linke Angriffsseite wurde Walther bedient, welcher schnell auf Mytakhir weiterleitete. Dieser setzte sich energisch gegen zwei FSV-Verteidiger durch, fand aber erneut in Warken seinen Meister. Nach der druckvollen Anfangsviertelstunde fehlte den Bunesen dann aber die Durchschlagskraft in den Sechzehner der Hausherren, die über die gesamte erste Halbzeit keinen einzigen Abschluss auf das Tor der Bunesen brachten. Die weiteren Versuche von Mytakhir und Gerber verfehlten das Tor noch um ein paar Meter. In der 37. Minute sollte der Bann dann aber gebrochen werden. Volkhardt spielten einen klugen Diagonalball auf Gros, der per Kopf sofort auf den aufgerückten Rittermann querlegte. Rittermann blieb fünf Meter vor dem Tor ruhig genug, um die Kugel zum hochverdienten 0:1 im FSV-Tor unterzubringen. Kurz vor der Pause wurde Gros von Ilgner bedient. Nach toller Ballverarbeitung zielte Gros aber neben das Tor.

Nach dem Seitenwechsel bekam der FSV etwas besseren Zugriff auf die Angriffe der Bunesen. Auch dank einer Systemumstellung beim FSV verflachte die Partie ein wenig, was vor allem den Hausherren half das Spiel offen zu halten. Trotzdem waren es in den ersten zehn Minuten die Bunesen, welche Möglichkeiten zum Erhöhen hatten. Florian Sieb und Gros zielten aber noch nicht genau genug. Die beste Möglichkeit in dieser Phase ergab sich aber für Walther. Nach einer Flanke von Gerber tauchte Walther 4m vor dem Warken-Tor frei auf, setzte die Kugel aber neben den Kasten. Und so kam es wie es kommen musste: Mit dem ersten Torschuss glichen die Hausherren aus und stellten den Spielverlauf auf den Kopf. Nach einer Ecke konnte Liebezeit unbedrängt zum Kopfball hochsteigen und auf 1:1 stellen (57.) In der Folgezeit fehlte es auf beiden Seiten an Höhepunkten, sodass die Zuschauer sich schon auf eine Punkteteilung einstellten. Doch Buna hatte in diesem Spiel in Person von Gros doch noch das letzte Wörtchen. Eine Flanke von Pohle wurde noch abgeköpft. Gros fackelte nicht lange und brachte das Leder volley im FSV-Tor unter (88.). Derbysieg!

Am Ende verdienen sich die Bunesen den Sieg auch dank der späten Moral. Bei besserer Verwertung der Chancen oder dem Quäntchen mehr Glück hätte das Spiel schon zur Pause entschieden sein müssen. Am Ende entführen die Bunesen jedoch den Dreier vom Kinderdorf und stehen auch nach dem dritten Spieltag ohne Punktverlust da. Somit hat man auch die kritische Phase vor dem Pokal-Knaller gegen den HFC höchst erfolgreich hinter sich gebracht. Aufgrund des hohen Sieges von Romonta Stedten rutscht man aber aufgrund der weniger geschossenen Tore auf Platz 2 zurück. Aber das kann man wohl verkraften.

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