Mehr als nur ein Derby

Rund eine Woche ist es her, als die Bunesen nicht nur das Spiel in Sangerhausen verloren, sondern im Grunde untergingen. Im Nachgang ging die Mannschaft mit sich selbst und jeder Spieler mit sich persönlich hart ins Gericht. Die 5:0-Pleite vom vergangenen Samstag muss als Wachmacher herhalten, dass Spiele gegen Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld oder dem letzten Tabellendrittel keine Selbstläufer sind – im Gegenteil. Wer an diesen Tagen nicht die grundlegenden Tugenden des Fußballs an den Tag legt, der kann keine Punkte holen. Dessen muss sich die Buna-Truppe im Klaren sein – auch, wenn es am kommenden Samstag gegen den Rivalen vom FSV 67 Halle geht.

Eine gesonderte Auswertung der Sangerhausen-Schmach gab es in dieser Woche nicht. Was soll man auch auswerten, wenn es an allem gefehlt hat? Doch wie das im Leben so ist: In jedem Schlechten kann man auch etwas Gutes sehen. Im Fall der Bunesen liegt das Gute darin, dass es eigentlich nur besser werden kann. Und vielleicht kommt ein Derby, wie es das Duell gegen den FSV 67 Halle ist, dann genau zur richtigen Zeit. Denn gerade in Derbys werden Eigenschaften wie Wille, Biss und Engagement ganz groß geschrieben. Ähnlich war es auch im Hinspiel der Bunesen beim FSV. Bei hochsommerlichen Temperaturen und widrigen Platzverhältnissen nahmen die Rath-Männer die Sache zunächst ganz stark an und drückten den FSV tief hinten rein. Nach überstandener Anfangsoffensive konnte der FSV den Rückstand, erzielt durch Rittermann, allerdings nicht mehr verhindern. Im zweiten Abschnitt mischte der FSV dann aber besser mit und konnte durch Liebezeit ausgleichen. Trotz einer mäßigen zweiten Halbzeit steckten die Bunesen nicht auf und konnten durch Gros (88.) kurz vor Ultimo noch den Siegtreffer markieren. Damit holte die SGB den vierten Sieg in Serie gegen den Konkurrenten vom Kinderdorf. Überhaupt sind die Bunesen seit mittlerweile fast 17 Jahren gegen den FSV unbesiegt.

Tabellarisch sind die Vorzeichen für die Begegnung am Samstag klar. Der FSV belegt den letzten Tabellenplatz. Die Bunesen sind trotz der Niederlage in der Vorwoche weiterhin im Spitzen-Quintett dabei. Nach aktuellem Stand sind die Bunesen zudem das stärkste Heimteam der Liga. Einzig gegen den FSV Bennstedt musst man die gesamten drei Punkte dem Gegner überlassen. Zugleich ist der FSV auswärts noch ohne jeglichen Punktgewinn. Rund zwei Drittel ihrer Tore schossen die Rath-Männer auf heimischen Rasen. Auf der Gegenseite musste der FSV in der Fremde bereits 30 Gegentore in sieben Spielen schlucken. Überhaupt stellt der FSV die schwächste Defensive der Liga mit 54 Gegentreffern. Und trotz der gegensätzlichen Statistiken müssen sich die Bunesen in Acht nehmen. Denn der FSV zeigt sich im Spieljahr 2020 verbessert. So konnte der FSV den Nachholer gegen die Sangerhäusen Verbandsliga-Reserve mit 2:0 für sich entscheiden. Ja genau, jene Truppe, die am vergangenen Samstag über die Bunesen hinwegwalzte. Und am zurückliegenden Spieltag ärgerte man den Stadtrivalen aus Lettin ebenfalls ordentlich. Beim VfB führten die Männer vom Kinderdorf bereits mit 0:2 und zur Halbzeit gar mit 1:3. Doch den Sieg konnten man am Ende doch nicht ins Ziel retten. Denn in der Schlussphase drehte der VfB nochmals auf und schnappte sich mit einem 4:3 die gesamten drei Punkte.

Auf Seiten der Bunesen muss René Rath erneut auf eine Vielzahl an Spielern verzichten. Aus unterschiedlichen Gründen können Rittermann, Gros, Sieb, Müller und Volkhardt das Trikot am Samstag nicht überstreifen. Im Gegensatz zur Vorwoche rückt jedoch Wagner wieder zurück in den Kader.

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