Überall freudige Gesichter

Erstmals in der Vereinshistorie durfte die SG Buna Halle im Landespokal teilnehmen. Mit dem Los Hallescher FC bekamen die Männer von der Lilienstraße aber nicht nur das bestmögliche Los, sondern auch den aktuellen Titelverteidiger vor die Nase gesetzt. Schon im Vorfeld war klar: Es wird ein Fußballfest werden. Am Ende trollten sich 1.200 Zuschauer auf dem Sportgelände an der Lilienstraße und sorgten damit für den gewissen Volksfestcharakter. Am Spielfeldrand und auf den Tribünen herrschte prächtige Stimmung und es gab eine bunte Vermischung beider Fanlager. Ein fairer Umgang miteinander, der dann auch auf dem Rasen gepflegt wurde. Zugleich wurde für die Jugendmannschaften der SG Buna Halle ein kleiner Traum wahr. So durften sie Seite an Seite mit den großen Idolen vom HFC einlaufen oder als Balljungs einen exklusiven Blick auf die Drittliga-Profis werfen. Der Spaß daran war den Nachwuchskickern sichtlich anzusehen.

Das Warten hat ein Ende. Los geht´s vor 1.200 Zuschauern!

Für die Partie gegen den HFC musste Trainer Rath auf die langzeitverletzten Felix Sieb und Pfeiffer verzichten. Hinzu gesellte sich Lührs, der mit leichten Oberschenkelproblemen nichts riskieren wollte. Dafür sind die kommenden Aufgaben in der Liga zu wichtig. Aber auch der Kader von Torsten Ziegner wurde für die Partie etwas ausgedünnt. Schilk fehlte ohnehin verletzt. Außerdem gönnte der HFC-Coach Mai, Boyd, Drinkuth, Schubert-Abubakari und Nietfeld eine Pause. Das Pokalduell begann direkt mit einer Überraschung. Mit einer Anstoßvariante probierte die gastgebende SG Buna die Profis auszutricksen. Sieben aufgerückte Akteure sollten den HFC überraschen, doch den Flugball von Fl. Sieb konnte Wagner nicht adäquat verarbeiten. Der Angriff verpuffte, doch mit dieser Aktion holte man die Zuschauer direkt ins Boot. Nach nur zwei Minuten wussten aber auch die Bunesen, was ihnen in diesem Spiel blüht. Göbel flankte von rechts und Fand Sohm im Zentrum. Dessen Kopfball klatschte an den Querbalken. In der 10. Minute war es dann aber soweit. Der Favorit ging in Front. Eine zunächst zu lange Flanke schnappte sich Guttau, der in den Rückraum auf Papadopoulos ablegte. Dessen Schuss wurde von Volkhardt noch so entscheidend abgefälscht, dass Brülls im Buna-Kasten keinerlei Abwehrchance hatte. Nur drei Minuten später prüfte erneut der Torschütze Brülls. Jedoch war der Kopfball nach schnell ausgeführter Ecke kein Problem für Bunas Nummer 1. In der 23. Minute wurde Bahn im Sechzehner freigespielt, verzog aber aus Nahdistanz und spitzem Winkel. Nur eine Minute später klingelte es erneut im Buna-Tor. Einen eigentlich schon abgefangenen Ball vertendelten Wagner und Walther im Verbund. Guttaus anschließendes Pfund aus der Distanz konnte Brülls noch abwehren. Im Nachschuss nagelte jedoch Bahn das Spielgerät unter die Latte – 0:2! Gerade Mitte der ersten Halbzeit schien es dann mit Buna dahin zu gehen. Der HFC spielte nach der Anfangsviertelstunde zeilstrebiger und hatte in Person von Göbel das 0:3 auf dem Fuß. Nach Bahns Flanke zielte Göbel zu hoch. Nach exakt einer halben Stunde war es abermals Papadopoulos, der sein Visier ganz genau eingestellte hatte. Aus 23 Metern knallte der Achter des HFC die Kugel an den Innenpfosten und von dort ins Netz hinter Brülls – ein sehenswerter Treffer. Erst in der 35. Minute musste dann auch mal HFC-Schlussmann Tom Müller eingreifen. Nach Gerbers Freistoß stieg Franke hoch, konnte aber keinen Druck hinter den Ball bringen. So war es abermals Bahn vorbehalten schon auf 0:4 zu stellen. Lindenhahns Pass in die Spitze nahm Bahn aus der Drehung, nagelte das Spielgerät aber an den Querbalken. Doch das 0:4 sollte noch vor der Pause fallen. Sohm setzte sich nach Washausens Flugball sehr energisch gegen Pohle durch und hob den Ball anschließend in die Mitte, wo Guttau per Kopf und aus leicht abseitsverdächtiger Position den Halbzeitstand herstellte. Nichtsdestotrotz konnten sich auch die Bunesen einmal befreien und selbst am HFC-Strafraum auftauchen. Zunächst wurde Gerbers Schuss nach Doppelpass mit Wagner noch geblockt, ehe Wagner selbst wenig später Tom Müller auf die Probe stellte.

Mit allem körperlichen Einsatz: Daniel Rittermann behauptet den Ball gegen Pascal Sohm.

Nach dem Seitenwechsel agierten die Bunesen insgesamt noch kompakter und ließen defensiv weniger anbrennen. Dennoch gelang es dem Drittligisten direkt nachzulegen. Nach Ballverlust der Bunesen und anschließendem Pressing zeigten die Ziegner-Männer all ihre Überlegenheit gegenüber der SGB. Schnurstraks ging es über Washausen, Papadopoulos und Fetsch zum Abnehmer Hansch, der das Leder per Direktabnahme in Tor-des-Monats-Manier in den Winkel drosch – 0:5! Bis es dann wirklich wieder etwas Zählbares gab, dauerte es jedoch bis zur 71. Minute. Zunächst eroberte Fl. Sieb den Ball, den Gerber aber leichtfertig wieder herschenkte. Papadopoulos schnappte sich die Kugel und flankte nach innen. Dort verpasste zunächst Hansch. Doch Mast lauerte am zweiten Pfosten und drückte das Leder aus spitzem Winkel über die Linie. Den zahlentechnischen Schlusspunkt setzte dann Rückkehrer Henschel. Der Rekonvaleszent des HFC wurde etwas unfreiwillig von Mast bedient, umkurvte nachfolgend Gerber, Müller und Rittermann und stellte mit dem 0:7 den Endstand her. Das ging zu leicht und hätte sicher verhindert werden können. Die letzte Chance im Spiel war dann aber wieder den Bunesen vorbehalten. Gerbers Freistoß aus dem Halbfeld erreichte den eingewechselten Moritz Müller. Allerdings war dieser etwas überrascht von so viel Freiraum, dass er das Runde verpasste und eben nicht im Eckigen unterbrachte.

Eine Geste der Fairness: Shakehands nach dem Spiel – und warme Worte hüben wie drüben.

So unterliegen die Bunesen am Ende mit 0:7 gegen den Drittligisten vom Halleschen FC. Dass der Sieg verdient ist, ist natürlich keine Frage. Mit ein wenig mehr Fortüne hätten es auch ein oder zwei Treffer weniger sein können. Nichtsdestotrotz kann man auf das Gezeigte stolz sein. Zudem hat man an diesem Tag im taktischen Defensivverhalten viel gelernt, was möglicherweise in der Liga noch helfen kann. Doch als ob die 90 Minuten nicht schon spannend genug waren, ging es nach dem Abpfiff weiter. So durften Gros und Brülls zum Interview mit dem MDR. Außerdem musste der eine oder andere Buna-Kicker gar Autogramme schreiben oder stand als Selfie-Partner zur Verfügung – was für ein Gefühl. Zum Schluss verabschiedete sich die Mannschaft noch von ihren Fans. Nicht nur allein weil sich das so gehört, sondern weil die Mannschaft wirklich stolz und ergriffen war vom so zahlreichen Support! Und eins noch: Kommt öfter, die Buna-Familie ist so groß!

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