Von Schweißausbruch bis Fingernägel kauen

Nach dem blamablen Pokalaus in der Vorwoche beim Kanenaer SV wollten, sollten und mussten die Bunesen eine Reaktion zeigen. Nach dem bitteren Verfehlen des Ziels ‘Pokalfinale’ richtet sich der Fokus für die Bunesen nun also gezwungenermaßen voll auf die Liga. Beim Unterfangen im Derby gegen die ESG Halle fehlten Trainer René Rath aber wieder einmal mehrere Spieler. Pfeiffer fehlte ohnehin verletzungsbedingt. Hinzu gesellten sich aus unterschiedlichen Gründen Ilgner, Rittermann, Wachsmann und Müller. Dafür kehrte Urlauber Mytakhir wieder in den Kader zurück.

Die Bunesen begannen mit dem von René Rath geforderten druckvollen Spiel. So starteten die Gäste aus Halle-Neustadt am Kanenaer Weg mit viel Aktivität und Schwung. Jedoch fehlte den Gästen noch die wirkliche Durchschlagskraft. Bei der ersten Torchance zielte Lührs allerdings noch zu ungenau. Vorangegangen war ein Flankenball aus dem Halbfeld von Pohle, den Walther per Brust auf Lührs ablegte. Nach der schwungvollen Anfangsviertelstunde sortierte sich die ESG besser im Defensivspiel und machte es den Bunesen fortan schwerer Tormöglichkeiten zu kreieren. In der 14. Minute prüfte Thielscher per Freistoß einmal die Wachheit von Brülls, der sich jedoch keinerlei Blöße gab. Nach 20 Minuten musste dann mal ein Distanzschuss herhalten, um Pysall im ESG-Tor mal ernsthaft zu prüfen. Nach einem Eckstoß schnappte sich Gerber das Spielgerät nachdem die Hausherren den Eckstoß bereits abwehrten. Aus rund 23m fackelte Gerber nicht lange, aber Pysall lenkte das Leder über den Querbalken. So ging es ereignisarm und torlos in die Pause.

Der zweite Abschnitt sollte dann etwas mehr Spannung bieten. Erneut kamen die Bunesen schwungvoll aus der Kabine, was fehlte, war aber erneut die große Durchschlagskraft gegen tapfer verteidigende Männer von der ‘Lok’. So musste nach 62 Minuten ein Gerber Freistoß aus dem Halbfeld herhalten, um für Gefahr zu sorgen. Diesen bekam Walther mustergültig auf den Kopf, schaffte es aber nicht den gut reagierenden Pysall zu überwinden. Nur eine Minute später leitete Gros Wagners hohen Ball direkt in den Lauf von Walther, der auf dem Weg zum Torschuss etwas rabiat von Litzenberg jäh gestoppt wurde. Die Rufe nach Elfmeter wurden von Schiedsrichter Schimpf aber nicht erhört. Die zwei einizigen Möglichkeiten der ESG im zweiten Abschnitt ergaben sich erneut ausschließlich nach Standards. Allerdings hatten die es in sich. Zunächst tauchte urplötzlich Flaschina frei vor Brülls auf. Brülls blieb jedoch cool und verhinderte den Rückstand. Noch deutlich mehr Einsatz musste Brülls aber kurz darauf zeigen. Über Umwege gelangte der Ball zu Keller, der aus 8m alles in den Schuss setzte. Brülls konnte noch wegfausten. Den zweiten Ball traf Bayo dann nicht ideal, sodass Brülls die Kugel festhalten konnte. In der Schlussphase ging es dann ordentlich zur Sache. Den Anfang machte der eingewechselte Mytakhir aus der Distanz. Pysall ließ das Leder durch die Finger flutschen, hatte im Anschluss aber das Glück, dass das Leder von der Latte zurück ins Spiel sprang. Nur kurz darauf kam der Ball etwas über Umwege zu Lührs. Dessen Schlenzer fischte Pysall aus dem kurzen Eck. Mitten in die Drangphase der Bunesen hätte Keller aber für die Hausherren das Spiel entscheiden können. Die Bunesen öffneten, Keller narrte Gerber und steuerte auf Brülls zu. Doch Brülls schnappte sich das Leder im 1-gegen-1 und hielt seinen Kasten sauber. In der 86. Minute hätte aber wiederum Gerber das Spiel entscheiden können. Nach schnellem Gegenstoß legte Gros mustergültig quer, doch Gerber versagten vor dem Tor Kraft und Nerven, sodass das Spielgerät über den Kasten flog. Doch eine Chancen sollten die Gäste aus Halle-Neustadt noch bekommen. Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit: Einen langen Ball von Pohle verschätzte Pysall etwas übermotiviert. Walther verlängerte über Pysall, Gros verlängerte abermals. Thielscher versuchte zu löschen, fand aber nur Mytakhir, der per Kopf mustergültig zu Lührs weiterleitete. Lührs hatte die Nerven und drückte das Leder aus 5m über die Linie. Beim anschließenden Jubellauf riss sich Lührs das Trikot vom Leib und bekam im Anschluss die Gelbe Karte.

Mit diesem erneuten Last-Minute-Sieg der Bunesen bleiben die Männer von René Rath im Spitzenquartett. Aktuell belegt man zwar Platz 3, doch die Top-4 trennen ohnehin nur Nuancen, sodass die Platzierung aktuell keine große Rolle spielt. Am kommenden Samstag steigt das Spitzenspiel der LK 6 dann an der Lilienstraße. Dann ist Landesliga-Absteiger und Tormaschine Romonta Stedten zu Gast.

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